Pressebericht

Hockeyabteilung

Bericht: Heidi Sturm
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Heidi Sturm

Aktualisiert am Montag, 10. September 2018 07:56 Webmaster

Hockeytrainer Alexander Dehmer wechselt vom Kreuznacher HC zum VfB Stuttgart

BAD KREUZNACH - Vom Salinental ins Schwabenländle: Der hauptamtliche Hockeytrainer Alexander Dehmer verlässt den Kreuznacher HC und ist ab dem 1. Oktober als Jugendkoordinator und Nachwuchscoach beim VfB Stuttgart beschäftigt.

Kids im Fokus: Alexander Dehmer schaut dem Hockeynachwuchs auf den Schläger. Fotos: Heidi Sturm

 

BAD KREUZNACH - Anfang Februar, als er gerade Trainingspläne ausarbeitete, glaubte Hockeytrainer Alexander Dehmer schon an eine versteckte Kamera in seinem Arbeitszimmer. Als nämlich das Telefon klingelte, meldete sich ein Tim Waldbauer und stellte sich als Stellvertreter Personal beim VfB Stuttgart vor. Man habe gehört, dass Dehmer beim Kreuznacher HC gute Nachwuchsarbeit mache, und wolle nachfragen, ob man sich vielleicht einmal treffen könne. Weil der Mann am anderen Ende der Leitung so nett schwäbelte, hörte Dehmer ihm erst mal zu, nahm das Ganze aber nicht sonderlich ernst. Erst als der Anrufer ihm detailliert den Treffpunkt beim Hockeyzentrum direkt gegenüber der Mercedes-Benz-Arena beschrieb, dämmerte es Dehmer langsam, dass der Anruf echt war. Und wie ernst er gemeint war, hat er nun mit Vertragsunterschrift schwarz auf weiß: Ab 1. Oktober ist Dehmer hauptamtlicher Trainer mit Vollzeitbeschäftigung beim größten Verein Baden-Württembergs.

Eigentlich sollte er am 1. September beginnen, der Inhaber der B-Leistungslizenz wollte aber noch die Saison beim KHC zu Ende bringen: Dort war er seit einem Jahr im neuen, professioneller aufgestellten Nachwuchskonzept des Vereins als hauptamtlicher Jugendtrainer und -koordinator etwa für die Gewinnung von Hockeykindern durch Schnupperkurse in Kindergärten verantwortlich, außerdem auch für Trainerschulungen. Genau das zählt nun zu seinen Aufgaben beim VfB. Zudem wird sich Dehmer auch um Schulkooperationen , Nachwuchsgewinnung und -förderung kümmern und im weiblichen Bereich Mannschaften betreuen.

Der Kontakt kam durch fünf Stuttgarter Hockeymädchen zustande, die im letzten Sommer bei einem Ferien-Camp beim KHC im Salinental gastierten und zu Hause offenbar in höchsten Tönen von Dehmer schwärmten – was sich dann offenbar bis in die Abteilungsleitung herumsprach. Im April gab es dann tatsächlich ein Kennenlerntreffen. Auch die Einblicke ins Umfeld wussten zu gefallen. Und seine Vorstellungen der Nachwuchsgewinnung und -förderung kamen beim VfB wohl auch gut an. Am 1. Mai war er mit seiner Familie zum Tag der offenen Tür eingeladen, wurde dort auch vielen Vereinspromis vorgestellt und sprach auch mit Präsidiumsmitglied Thomas Hitzlsperger. Als die Allgemeine Zeitung dann ausführlich über die von Dehmer initiierten 1. Kita-Hockey-Stadtmeisterschaft berichtete und sein Konzept der Nachwuchsgewinnung vorstellte – was auch auf der Seite des Deutschen Hockeybunds geteilt wurde, ging alles plötzlich sehr schnell: In einer Sitzung von Aufsichtsrat und geschäftsführendem VfB-Vorstand einigte man sich auf Dehmer, der dann auch nicht lange überlegte: „Wann bekommt man mit 51 Jahren noch einmal so ein Angebot“, sagt der künftige VfB-Trainer.

Er hat dort mit zwei freien Tagen geregeltere Arbeitszeiten als im Salinental, wo es auch mit der „Trainerschulung“ nicht so ganz klappte, wie er es sich gewünscht hatte. Seine Woche beginnt mittwochs, er fährt nach dem Frühstück die 206 Kilometer von Kreuznach nach Stuttgart, wo ihm eine Wohnung zur Verfügung gestellt wird. Wenn am Wochenende keine Spiele anstehen, fährt er am Freitagabend zurück. Seine Frau steht voll hinter dieser Entscheidung und sieht die großartige Chance. „Ich war jahrelang im Fernverkehr und teils 14 Tage nicht zu Hause“, erläutert Dehmer, dass die Ehefrau seine Abwesenheit schon gewöhnt sei. Außerdem, fügt er augenzwinkernd hinzu, sei man ja nicht mehr frisch verliebt mit Schmetterlingen im Bauch. Da halte sich mit einer gewissen Reife das Heimweh in Grenzen.

Zur Saisoneröffnung der VfB-Fußballprofis mit dem Spiel gegen Atletico Madrid war er auch kurz angereist und hatte Bauklötze gestaunt, was man dort für ein Fest auf die Beine gestellt hatte – und wie viele Fans sich dort tummelten. Da war es schon ein ganz besonderes Gefühl, fortan auch zu dieser VfB-Familie zu gehören. Was ihm am neuen Verein gefällt, ist die Bodenständigkeit, außerdem natürlich die Herausforderung, in der derzeit noch ziemlich breitensportlich aufgestellten Abteilung Kinder und Junioren langfristig an den leistungsorientierten Bereich heran zu führen. „Genau mein Ding“, sagt der Trainer, das es ja das war, was er beim KHC auch angestrebt hatte. Seit gestern weilt er bei einem Hockey-Camp in Stuttgart, um sich schon einmal einen genaueren Überblick zu verschaffen.

Trotz des sportlichen Abschieds von der Nahe wird man ihn aber öfter an der Seitenlinie der Kreuznacher Kunstrasen- oder Hallenplätze sehen: Mit seinen Teams will er natürlich an den großen Turniere der beiden örtlichen Hockeyvereine teilnehmen. Und auch ganz privat wird er an freien Wochenenden an seiner alten Wirkungsstätte weilen: Als anfeuernder Papa seines Sohnes Timo, der in der B-Jugend des KHC spielt.
 


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