Pressebericht

Hockeyabteilung

Bericht: Olaf Paare

Foto:     Imago

Aktualisiert am
Donnerstag, 31. Januar 2019 07:25
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Rothländer geht mit Nationalteam auf Weltreise

Hockey: Bad Kreuznacher trifft beim Final Four mehrfach ins Schwarze

Bad Kreuznach. Moritz Rothländer erlebt gerade die aufregendste Phase seiner Hockeykarriere. Der Bad Kreuznacher pendelt zwischen unerwarteten Hallen-Erfolgen mit seinem Verein TSV Mannheim und Einsätzen in der Feld-Nationalmannschaft. Das größte Abenteuer beginnt am Sonntag: Der 21-Jährige gehört zum deutschen Kader für die Auslandsreise nach Australien, Neuseeland und Argentinien.

Der Welt-Hockeyverband hat ein neues Format eingeführt. In der Pro-League treffen die acht besten Nationen der Welt in Hin- und Rückspiel aufeinander. Das deutsche Team startet auf der anderen Seite der Erdkugel, wird innerhalb von drei Wochen in den drei Hochburgen des Hockeysports antreten. „Diese Reise ist etwas sehr Außergewöhnliches. Ich hatte sehr gehofft, nominiert zu werden, und freue mich riesig, dass es geklappt hat“, sagt Moritz Rothländer. Der ehemalige KHCler hat sämtliche Jugend-Nationalteams durchlaufen und mittlerweile 13 A-Länderspiele absolviert. Die meisten waren Testpartien, nun steht die Feuertaufe in Pflichtspielen bevor. „Meine letzten U21-Länderspiele waren richtig gut. Das hat der Bundestrainer belohnt“, berichtet Rothländer. Welch hohe Meinung Chefcoach Stefan Kermas vom Bad Kreuznacher hat, zeigt sich auch darin, dass Rothländer weiter Berücksichtigung findet, obwohl er nach dem TSV-Abstieg im Sommer 2018 derzeit im Feld nur in der Zweiten Bundesliga spielt. „Im Vorfeld der Saison habe ich das mit ihm extra abgesprochen. Mir war es wichtig, beim TSV zu bleiben, ich wollte aber weiter in der Nationalmannschaft eingesetzt werden. Das hat er mir zugesagt, und so ist es auch gekommen“, freut sich der 21-Jährige.

Zur Vorbereitung auf die dreiwöchige Auslandsreise absolvierte die Nationalmannschaft in der vergangenen Woche einen Lehrgang in Valencia und besiegte dabei in zwei Länderspielen die spanischen Gastgeber mit 4:2 und 2:1. In der ersten Partie versenkte Rothländer auch eine Ecke zum vorentscheidenden 3:1 und zeigte damit, dass auf ihn Verlass ist, wenn Deutschland eine Strafecke zugesprochen bekommt.

Zwischen Spanien und Australien lag ein weiteres Highlight – das Final Four um die deutsche Hallen-Meisterschaft. „Ich hatte im Vorfeld echt Bedenken, ob das mit den Wechseln zwischen Feld und Halle gut geht. Doch es hat fantastisch geklappt. Valencia war stark, und auch beim Final Four habe ich mich sehr wohl gefühlt“, erzählt Rothländer. Er war übrigens einer von nur zwei Spielern aus dem 20-köpfigen Feld-Nationalteam, das die Doppelbelastung stemmte. Und es spricht für die Qualität der Mannheimer, dass sie sich als Feld-Zweitligist für das Finalturnier um die deutsche Hallen-Meisterschaft qualifiziert haben. „In den vergangenen 20 Jahren stand der TSV nicht ein einziges Mal im Final Four. Das zu schaffen, war ein unfassbarer Erfolg für den Verein und ein unfassbar tolles Erlebnis für uns, auch dank der vielen Fans, die uns begleitet haben“, schwärmt Rothländer und ergänzt: „Die Halle in Mülheim an der Ruhr hat sich auch als perfekt für ein solches Final Four erwiesen. Die Stimmung dort war gigantisch.“

Daran hatten die Mannheimer ihren Anteil. Im Halbfinale gegen den UHC Hamburg lagen sie mit 2:4 und 3:5 zurück, eine Minute vor dem Ende stand es 4:5. Der TSV nahm den Torwart heraus, um den Ausgleich zu erzwingen. Lukas Pfaff ließ mehrere Hamburger stehen und spielte Rothländer glänzend frei, der das umjubelte 5:5 erzielte. Und auch im folgenden Penaltyschießen übernahm der Youngster Verantwortung, versenkte den ersten Versuch. Nachdem ein Hamburger scheiterte, machte Philip Schlageter alles klar.

Im Finale ging es erneut gegen einen Hamburger Verein, dieses Mal gegen den Club an der Alster. „Wir waren über das gesamte Spiel auf Augenhöhe, der Sieg der Hamburger war aber nicht unverdient“, resümierte Rothländer. Mit einem Siebenmeter verkürzte er auf 3:4, konnte die 4:6-Niederlage aber nicht verhindern. „Klar, waren wir ein bisschen enttäuscht, aber die Freude überwiegt, Rang zwei ist ein super Ergebnis für uns“, bilanzierte Rothländer, der nun wieder auf Feld-Hockey umschalten muss.

 

 

 

Oeffentlicher Anzeiger (Ost) vom Donnerstag, 31. Januar 2019, Seite 25

Von unserem Redakteur Olaf Paare
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